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1. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 47

1854 - Rinteln : Bösendahl
47 Evangelische Liedersamnilnng. uns die Flüchtigkeit der Jugendzeit ermessen! Vor trägem Müßiggang gieb uns die tiefste Scheu und mach' uns im- mer mehr un Lernen ernst und treu. Doch nicht von d e m allein sei unser Geist geschmücket; gieb uns die Frömmigkeit, die unser Herz beglücket. Und wächst nun unser Geist an Weisheit und Verstand, so werd' auch mehr und mehr das Herz zu dir gewandt! 4. Vor der Prüfung. Mel. Hast du denn, Jesu. Feierlich nahn sich die Stunden der Prüfung uns wie« der; Vater, dir tönen aufs neue die kindlichen Lieder! Helleres Licht, Muth zur Erfüllung der Pflicht strömtest du liebend hernieder. Vater der Liebe, ach könnten wir würdig dich loben! Was uns erfreut und beglücket, das kommt ja von oben; Wohlsein und Kraft, Alles, was Segen uns schafft, hast du ins Leben gewoben. Daß und nicht fruchtlos die Jahre der Kindheit entflie- hen, läßt du durch Eltern und Lehrer uns christlich erziehen; Herz und Verstand schmückst du mit liebender Hand, läßt sie dem Himmel erblühen. Darum sei jetzt von uns allen mit fröhlichen Zungen, Vater und Herr, dir ein herzliches Danklied gesungen! Laß und auch heut rühmen in heiliger Freud': Heil und, der Fleiß ist gelungen! e. Nach derselben. Mel. Herr Jesu Christ, dich zu uns. Erschalle, freudiger Gesang! Wir bringen unserm Vater Dank. Voll Nachsicht, Schonung und Geduld erschien uns seine Vaterhuld. Lohn war auch edler Menschen Lob, so lang kein Stolz das Herz erhob. Ihr Beifall glänze vor und her! Doch Ruhm bei Gott sei stets uns mehr. Gott, Schöpfer, Vater, unsre Zeit flieht schnell dahin zur Ewigkeit; mach' uns zum Dienst der Welt bereit durch Tu- gend, Fleiß und Frömmigkeit. £ Am Anfange wichtiger Zeitabschnitte. 1. Mel. Wo Gott zum Haus nicht giebt. Die Woche fängt von neuem an- Was hat Gott nicht

2. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 51

1854 - Rinteln : Bösendahl
51 Naturkunde. Orte in einen sehr hellen geht, so schadet man den Augen; und in sehr Helles Licht, öder gar in die Sonne darf man nicht starr hinein sehen, weil entweder Schwache des Gestchts, oder völlige Blindheit daraus entsteht. Manche Dinge leuch- ten, ohne daß sie brennen. Faules, feuchtes Holz giebt des Nachts einen hellen Schein. Manche Thierchen, besonders die rothen Johanniswürmchen, leuchten des Nachtö. Man hat aber auch einen durch die Kunst bereiteten, leuchtenden Kör» per, der Phosphorus heißt, womit mau Buchstaben, die im Finstern leuchten, schreiben kann. Wenn man eine gläserne Röhre anhaltend reibt, so er- scheint an derselben ein Licht, welches der Hand folgt. Und wenn man fortfährt zu reiben, so wird die Röhre in den Stand gesetzt, daß, wenn. man ihr mit dem Finger nahe kommt, zwischen dem Finger und der Röhre ein bläulicher Lichtstrahl erscheint, der den Finger empfindlich schlägt imb einen Laut verursachet. Ein Gleiches erfolgt, wenn man anstattderröh- re eine Stange Siegellack oder überhaupt einen harzigen Körper nimmt. Dies Feuer nennt man elektrisches Feuer, oder electrifche Materie. Wenn man den erwärmten Rücken einer Katze oder eines Hundes im Finstern reibt t so sieht man solches Feuer in kleitten Fünkchen mit Knistern hervor- kommen, weil die Haare lebendiger Thiere clcctrifch find. Man hat nun Electrisirmafchinen, durch welche man dieses Feuer sehr leicht und in einem so hohen Grade hervorbringen kann, daß es Menschen, wie der Blitz, lähmt, oder tödtet. Wenn sich die elektrische Materie in den Wolken sammelt und aus denselben herausbricht, so erzeugt sie den Blitz, wovon der Donner nur die Folge ist. Der Blitz ists also, welcher einschlägt und zerschmettert; ist dieser einmal vorbei, so hat man sich vor dem Donner nicht zu fürchten. Weil er aber am häufigsten in hohe Gebäude und Räume einschlägt, so muß man bei solchen während des Gewitters keine Zuflucht vor dem Regen suchen. Man kann die elektrische Materie mittels der Metalle, auch des Wassers, sammeln und fortleiten, mithin durch eine auf einem Gebäude aufgerichtete metallene Stange den Blitz auffangen, und durch Stabe, Blech, Drath, die an den, Gebäude herabgehen, in die feuchte Erde leiten; dann scha- det er dem Gebäude nicht. Da die Gewitter, wenn man Vorsicht gebraucht, gar nicht oft schädliche Folgen haben: so hat man nicht Ursache, sich vor ihnen zu fürchten. Viel- st*

3. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 40

1854 - Rinteln : Bösendahl
K 40 Evangelische Liedersammlung. 4. Mel. Dir, dir, Jehovah, will ich singen. Gieb, Vater, heute, waö mir nützet; vor Allem gieb mir ein zufried'nes Herz, das sich auf deine Vorsicht stützet und dir vertraut auch in dem größten Schrnerz. Du weißt, waö mir zu meinem Wohl gebricht, und du versäumst gewiß mein Bestes nicht. Irr diesem kindlichen Vertrauen will ich getrost an meine Arbeit geh'n; auf deinen Beistand will ich bauen rmd deiner Fügung still entgegen seh'n. Ich weiß, du führ'st mich auf der rechten Bahn, rmd nimmst mich einst gewiß mit Ehren an. 5. Mel. Gott sei Dank in aller Welt. Morgenstern auf finstre Nacht, der die Welt voll Freude macht ! Jesil, komm' in's Herz hinein, laß es licht und heiter sein ! Deines Glanzes Herrlichkeit übertrifft die Sonne weit ! tausend Sonnen geben nickt, waö dein mildes Gnadenlicht. Du erleuchtest Alles ganz, waö sich nahet deinem Glan;. Wo du leuchtest, wird die Nacht schnell zum Frelldentag gemacht. Nur dein freudenreicher Strahl sendet Trost ins Erden- thal. Ja du, Ebenbild des Herrn, bist der helle Morgenstern! Nun, du wahres Seelenlicht, komm' herein uird säume nicht! Jesu, komm' iir'ö Herz hinein, laßes ewig heiter sein! 6. Mel. Fürwahr du bist, o Gott, verborgen. O mrerschaffne Gnadensonne, erleuchte mich mit deinem Glanz, mit Friede, Freude, Heil und Wonne! Hier ist mein Herz, erfüll' es ganz; geh' auf in deiner schonen Pracht, Verscheuche meiner Sünden Nacht! O stehe mir, mein Gott, auch heute mit deines Geistes Unterricht, Negicnlng, Trost und Kraft zur Seite, damit mein Wandel stets im Licht, und ich als Kind des Tages frei von allen finstern Werken sei. Herr, leuchte mir auf meinen Wegen, und führe mich zur Treue an, daß ich, gekrönt mit Himmelssegen, tagtäg- lich auf der schmalen Bahn in Kraft des Glaubens vorwärts eil', bis daß ich koinm' zum ew'gen Heil. Ich weiß, mein lieber Gott, du kehrest dein Herz in Ebristo her zu mir; du lebst, dll wachst, bit siehst, du hörest des Herzens redliche Begier; so nimm um Jesu willen dann mein Morgenopfer gnädig au!

4. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 43

1854 - Rinteln : Bösendahl
Evangelische Liedersammlung. 43 sicht Tag für Tag. O segne mich, daß meine Kraft mir selbst und Andern Nutzen schafft. Ich kann mir viel erlernte Sachen zurücke rufen und davon mir heil'ge Lebensregeln machen, mit Hülfe der Re- ligion. Verleih', Herr, daß auch diese Kraft mir selbst und Andern Nutzen schafft. Ich lern' in meiner frühen Jugend der Tugend hohen Werth verstehn; ich fühle Trieb und Kraft zur Tugend, und du hilfst ihren Pfad mir gehn. O du, der mich so glücklich macht, stets sei dir Dank dafür gebracht! 4. Mel. Dir, Gott Jehova, will ich singen. Du hast uns aus dem Schlummer wieder durch deine Morgensonne neu erweckt. Gestärkt sind unsre müden Glie- der, und nichts hat uns in stiller Nacht erschreckt; drnm schwingt sich dankend unser Herz empor, und mischt gerührt sich in der Engel Chor. In heil'gcr Dankbarkeit erglühe für jede Gabe Gottes unser Herz; sie lohne treuer Lehrer Mühe und schütze sie vor jedes Undanks Schmerz. Gehorsam sei deö Dankeö edle Frucht, und ernster Sinn für Fröminigkeit und Zucht. Der Heiland gab im Erdenleben deö kindlichen Gehor- sams reinstes Bild. Dies heil'ge Bild soll vor uns schweben, wo's Treu' und Liebe zu erwiedern gilt; dann bleiben wir, entfernt von eitlem Wahn, stets guter Lehre willig Unterthan. Du, Vater alles Ltchts, vermehre den wahren Kindeösinn in unsrer Brust! Nur er gewahrt vor dir uns Ehre, und schützt das Herz vor jeder bösen Lust. Drum mach' uns hier den frommen Kindern gleich, und droben nimm uns in dein Himmelreich. Ñ. Mel. Wie schön leuchtet der Morgenstern. Gott, für uns ward es wieder Tag; froh hörten wir den Glockenschlag uns jetzt zur Schule rufen. Gott will, daß wir mit frohem Sinn und uns zum bleibenden Gewinn der Bil- dung höh're Stufen täglich, stündlich hier ersteigen, thätig zeigen, daß das Leben er uns nicht umsonst gegeben. Wohlan denn! weil nock Munterkeit, wett Lebensfüll' uns noch erfreu't, laßt nach dem Ziel uns ringen. Gieb, Vater, daß auch dieser Tag für uns gesegnet werden mag, und wir uns höher schwingen. Ewig heilig sei die Tugend unsrer Jugend! O wie labend wird dann unser Lebensabend.

5. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 56

1854 - Rinteln : Bösendahl
56 Naturkunde. walt und Geräusch hinein. Der Wind halt so lange an, bis das Gleichgewicht in der Luft wieder hergestellt ist. Die Winde werden eingetheilt nach den Weltgegenden, gus welchen sie kommen. Da sind vier Hauptwinde: Der Ost- oder Morgenwind, der Süd- oder Mittagswind, der West- oder Abendwind und der Nord- oder Mitternachts- wind. Die vier dazwischen liegenden Winde heißen: Nord- Ostwind, Nord-Westwind, Süd-Ostwind, Sud-Westwind. Die Schiffer, welche den Wind sehr genau beobachten müs- sen, weil er sie führt, benennen ihn auch nach seinen verschie- denen Graden oder Wirkungen und rechnen sogar 32 Win- de. Es giebt gewöhnliche Winde, Sturmwinde und Orka- ne, d. i. solche Stürme, wo die Winde Plötzlich mit einem donnernden Getöse von allen Gegenden her mit Gewalt auf einander stoßen. Wirbelwinde entstehen, wenn zwei starke Winde einander cntgegenblasen, und daher da, wo sie zusam- menstoßen, die Luft, auch Staub und Wasser, in einem Krei- se herumtreiben. Die Winde reinigen die Luft, bewahren sie vor der Faul- nisi, vermindern ihre Hitze oder auch ihre Kälte, in dem sie warme, oder kalte Luft aus andern Gegenden herbeiführen, trocknen die Erde, und machen sie feucht, indem sie die Wol- ken und dadurch den Regen allenthalben vertheilen, zerstreu- en den Blumenstand, wodurch die Baume und Pflanzen be- fruchtet werden, streuen den Samen der Bäume und Gewäch- se umher, bewegen das Wasser, daß es nicht faule, tragen die Schiffe über daö Meer, treiben die Windmühlen, erschüt- tern die Baume und befördern dadurch den Umlauf der Safte. / Den Windev haben wir es zu verdanken, daß unser Luft- kreis geftin^ ist, und paß schädliche Ausdünstungen nicht in einer Gegend bleiben und dieselbe zum Bewohnen untüchtig machen. Ein scharfer und starker Wind aber kann den Au- gen, dem Gehör und überhaupt dem Körper nachtheilig wer- den, ein nasser aber Flüsse und Schnupfen verursachen. Die Kühlung, welche uns in der Hitze des Sommers ein frischer Wind zuwehet, ist zwar angenehm, kann aber gefährliche Krankheiten hervorbringen, wenn man. den mit Schweiß be- deckten Körper auf einmal demselben aussetzt. — Wie viele Wohlthaten erzeigt uns Gott nicht durch das eine Geschenk der Luft, die wir nicht einmal sehen tind die wir doch unter allen Wohlthaten Gpttes am öftersten, bei jedem Athemzuge, Tag und Nacht genießen ! —

6. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 109

1854 - Rinteln : Bösendahl
Himmelskunde. In der großen Weltenkette flimmert Wie ein Tropfen nur im Ocean. Kaum daß die Bewohner jener Höhen Noch den Strahl von unsrer Sonne sehen. Können sie, die Bürger jener Flur, Ach! kaum ahnen unsers Daseins Spur. Debet, Brüder, ihr bei dem Gedanken, Der in Staub den Stolz der Erde reißt? Laßt die Meere, laßt die Berge wanken, — Der dort thronet, ist ein guter Geist; Er, der dort von Sonn' zu Sonne schreitet. Er, er istö, der auch die Lilien kleidet; Der die Blumen schmückte in dem Hain, Muß gewiß ein Gott der Liebe sein. Dort, wo sich Orions Welten scheiden Von des Sirius geweihter Flur, Bis zum Pole, wo die Büren weiden. Waltet dieser ew'gcn Liebe Spur. Sieh der Jungfrau gold'ne Aehre schimmern. Sieh den Schwan im Sonnenmeere flimmern. Alle predigen: „es ist ein Gott! Groß und gut ist der Herr Zebaoth!" Ja, wer noch ein Herz hat, komm und sehe. Wie dort Welt an Welt vorüber zieht. Blicket auf und fühlt der Gottheit Nähe In dem großen, hehren Sterngebiet--------- „War es nicht, als wehten heil'ge Lieder Eben auö der stillen Höh' hernieder?" Ja, sie tönen droben am Altar Dessen, der da ist und der da war. Sehet dort den Schein der lichten Zonen, Der so mild sich um den Himmel zieht! — Ack) vielleicht, daß dort die Sel'aen wohnen. Die das Grab von ihren Lieven schied. — Ja gewiß, dort sammeln ihre Garben, Die mit Thränen auf der Erde starben; Kniend an des ew'gen Richters Thron, Nehmen sie dort ihrer Tugend Lohn. Und auch wir, Geliebte, dürfen hoffen Einst im Kreis der Seligen zu stehn,

7. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 129

1854 - Rinteln : Bösendahl
Pflichtenlehre. 129 te. — b) Junges Blut, spar' dein Gut, Armuth tm Alter wehe thut. — c) Jeder strecke sich Nach seiner Decke. 56. Siehe dich auf die Zukunft vor; man kann nicht immer haben, was man braucht. Kauft in der Zeit, so habt ihr in der Noth. 57. Menge dich nicht in die Geschäfte, die Andern über- tragen sind. Waö deines Amts nicht ist, da laß deinen Vorwitz. 58. In Gesellschaft rede nicht zu viel, du möchtest deine Unwissenheit verrathen, oder Andere beleidigen, oder sonst mit Worten sündigen. — a) Schweigen schadet selten. — b) Wer stets sagt, was er will, muß oft hören, was er nicht will. — c) Verschwiegenheit spart Leid und Streit. 59. Von Einem, der sich allzu klug dünkt, spricht man: Er hört daö Gras wachsen. 60. Sprechen Andere Böses von dir, so vertheidige dich mit Mäßigung; verlasse dich dabei auf dein gutes Gewissen. Hüte dlch nur vor der That, gegen Verläumdung wird wok)l Rath. 61. Hast du durch deinen Fleiß und deine Geschicklich- keit Hoffnung zu einem gerechten Lobe, wirst aber dennoch von Einem oder dem Andern getadelt, so denke: Der Mensch ist noch nicht geboren, der es allen Lellten recht machen kann. 62. Lobt aber nur Eitler oder der Andere dein Thun, so bilde dir nichts darauf ein; wisse: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. 63. Verlaß dich nicht darauf, wenn dir Alles glücklich von Statten geht. — a) Das Glück steht auf einer Kugel; bald ist es oben, bald unten. — b) Glück und Glas, wie bald bricht das! 64. Man trauet den Leuten nicht, die von sich prahlen und viel versprechen; man denket: Viel Geschrei und wenig Wolle. 65. Noch mehr hüte dich vor dem Stolze , wenn du glücklich bist. — a) Hochmuth geht vor dem Fall her. — b) Stolz voran, Schande hintennach. 66. Strebe nicht nach zu hohen Dingen. — a) Je hö- her der Berg, desto tiefer das Tbal, je größer der Baum, desto schwerer der Fall. — b) Wer hoch steigt, fällt tief. 67. Gehe lieber mit deines Gleichen, als mit sehr vor, 9

8. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 133

1854 - Rinteln : Bösendahl
Pflichlenlehre. 133 wahrhaft bereut, der unterlaßt sie. Nur wahre Neue bringt Vergebung und Gewissens ruhe. l. Klempern gehört zum Handwerk. Antw. Aber be- trügen doch nicht? m. Wer unter den Alllfen ist, muß mit heulen. — Er kann aber mit den Wökur gefangen und erwürgt werden. Waö unter dem Unkraut pl)t, wird oft zugleich ausgejätet. n. Wer zur Dürftigkeit geboren ist, verliert das Brod aus dem Bettelsack. Antw. Auch der Bettelsack muß ver- wahrt werden. Wer sein Brod aus Dummheit oder Ver- schwendung verliert, hat dies nicht dem Schicksal zuzuschreiben. 91. Sei getrost, geduldig und standhaft, wenn dich Lei- den treffen: — a) Auf einen trüben Morgen folgt ein heiterer Abend. — b) Leiden währt nicht- immer, Ungeduld machts schlimmer. — c) Widerwärtigkeit macht weise Leute. 92. Denke doch bei guter Gesundheit an dein Ende:— a) Heute roth, morgen todt. — b) Vorsicht kommt nie zu früh. 93. Bereite dich täglich dadurch zu deinem Ende, daß du alle deine Lebenszeit zum Guten anwendest: — a) Wer fromm und recht lebt, hat lange genug gelebt. — b) Nicht wie lange, sondern wie gut. 94. Ende gut, Alles gut. Antw. Spät sicl^^kehren, ist wohl besser, als gar nicht. Aber wer wenig Mt, wird wenig erndten. Vom guten Verhalten der Kinder in und außer der Schule. 1. Stehe gern früh auf; liebe den Schlaf nicht allzu sehr; er macht dich träge und faul; er ist oft Ursache von manchen Krankheiten. Wer viele Sttlndcn durchschläft, lebt weniger Stunden, weil Schlafende unthätig sind und nicht wissen, daß sie leben. 2. Sobald du aus dem Bette aufgestanden bist, so rei- nige dein Angesicht und deine Hände; macke dein Haar zu- recht, und kleide dick auf eine anständige Weise; dann aber sei dein erstes Geschäft ein Gebet zu deinem Gott.. 3. Nun übersehe noch einmal, was du aus der Schule aus dem Gedächtniß hersagen sollst.. Denke dabei: gütiger Gott, gieb mir die Gnade, daß ich auch heute in der Schule viel Gutes lerne, daß ich immer weiser, frömmer und dir wohlgefälliger werde. 4. Tritt nicht mit einem Getöse, sondern still und lang-

9. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 134

1854 - Rinteln : Bösendahl
134 Pflichteiilehre. sam, mit Ehrerbietung gegen den Lehrer in die Schulstube; setze dick daun in aller Bescheidenheit an deinen Platz, ohne andere Kinder neben dir zu stoßen und zu beunruhigen. 5. Bete mit herzlicher Andacht die Worte mit, welche vorgebetet werden; denke darair^daß die wahren Verehrer Gottes ihn in der Seele, und Wt bloß mit dem Leibe an- beten sollen. 6. Bei dem Unterricht, den der Lehrer giebt, höre mit aller Aufmerksamkeit zu; denn wer nicht Acht giebt, wird auch nichts lernen; und wer die Lehrer nicht höret, der hö- ret Gott nicht, welcher will, daß die Kinder viel Gutcö und Nützliches lernen sollen. 7. Laß dich von keinem Kinde, das neben dir sitzt, in der Aufmerksamkeit stören, und störe du auch keines durch Plaudern oder Muthwillen. O die kostbare Schulzeit ist gar bald verstrichen! 8. Antworte dem Lehrer laut, langsam und mit aller Ehrerbietung, wenn er dich fragt; antworte nicht gleich, wenn ein Anderer gefragt wird; damit dein Mitschüler nachdenken lerne, und cö nicht scheine, als wenn du dich durch dein Wisstit über Andere erheben wolltest. O^Mage Andern nicht ein, wenn sie das nicht wissen, was der Lehrer sic fragt. Denn du vermehrst sonst ihre Un- wissenheit und Faulheit und versündigest dich also an ihnen und ihren Eltern- 10. Wenn du auö der heiligen Schrift oder aus einem andern Buche Etwas vorlesen darfst, so denke zugleich über den Sinn der Worte nach, damit du immer weiser und klü- ger werdest. 11. Siehe dich wohl vor, daß du nicht mit Dinte, oder mit irgend einer Unreinigkeit die Hände oder Kleider deiner Mitschüler befleckest. Dies zeugt von einem leichtsinnigen, oder auch bösen Herzen, verursacht Schaden und Hader, und kann dir gerechte Strafen zuziehen- >2. Begegne allen deinen Mitschülern liebreich und freundlich, nachgebend und sriedsam; so werden sie dich lieb gewinnen, und diese Schulfreundschast wird vielleicht dein ganzes Leben hindurch dauern, 13. Gehe nicht mit einem Andern zugleich hinaus an den Abort; du könntest von einem unverschämten Menschen geärgert, oder zur Unverschämtheit verführt werden.

10. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 146

1854 - Rinteln : Bösendahl
146 Sprachlehre. 2. Abwandlungen der Aussagew'örter (Conjugation.) a. Eines Zustandsaussageworts (Neutrum) nach alter Form. Wirklichkeitsform Möglichkeitsform Bedingungsform (Indicativ) (Conjunctiv) (Conditionaliö) Gegenwart (Präsens). Einzahl (Singular) ich liege liege rc. läge k. du liegest (liegst) er lieget (liegt) Mehrzahl (Plural) wir liegen ihr lieget (liegt) sie liegen M i t v e r g a n g c n h e i t (Imperfectum). Einzahl ich lag du lägest (lagst) er lag Mehrz. wir lagen ihr läget (lagt) sie lagen Vergangenheit (Perfectum). Einz. ich habe gelegen ich habe gelegen ich hätte gelegen du hast gelegen du habest gelegen du hättest gelegen er hat gelegen er habe gelegen er hätte gelegen Mehrz. wir haben gelegen wir haben gelegen wir hätten'gelegen ihr habt gelegen ihr habet gelegen ihr hättet gelegen sie haben gelegen sie haben gelegen sie hätten gelegen Vorvergangenheit (Plusquamperfectum). Einzahl ich hatte gelegen du hattest gelegen er hatte gelegen Mehrz. wir hatten gelegen ihr hattet gelegen sie hatten gelegen Zukunft (Futurum) Einz. ich werde liegen ich werde liegen ich würde liegen du wirst liegen du werdest liegen du würdest liegen er wird liegen er werde liegen er würde liegen Mehrz. wir werden liegen wir werden liegen wir würden liegen ihr werdet liegen ihr werdet liegen ihr würdet liegen sie werden liegen sie werden liegen sie würden liegen
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